12 bienenfreundliche, heimische Sträucher für den eigenen Garten

Das Wichtigste in Kürze: So wird der Garten bienenfreundlich

Bienen sind wichtig für unser Ökosystem, sie sind jedoch zunehmend gefährdet. Die Honigbiene ist in Europa zum Nutztier geworden und auf Imker:innen angewiesen. Und auch die Wildbienen sind gefährdet, mit rund 600 heimischen Arten auf der Roten Liste. 

Um das nachhaltige Überleben von Honig- und Wildbienen in der Natur zu sichern, ist es wichtig, unsere Gärten und Freiflächen mit heimischen, bienenfreundlichen Pflanzen zu gestalten.

Was macht eine Pflanze bienenfreundlich?

Bienenfreundliche Pflanzen haben einen hohen Nektar- und Pollengehalt, eine lange Blütezeit und offene, ungefüllte Blüten. Wildrosen mit ihren weit geöffneten Kronblättern sind beispielsweise ideale Nahrungsquellen, während dicht gefüllte Zuchtrosen für Bienen unzugänglich sind.

Bei bienenfreundlichen Pflanzen und Bienenweiden denkt man meist zuerst an bunte Blüten – doch auch Sträucher und einheimische Gehölze bieten den Bienen eine zuverlässige Nahrungsquelle. Wir geben dir 12 Tipps für heimische, bienenfreundliche Sträucher für deinen Garten.

Tipp #1: Gemeiner Liguster – mit lockendem Duft

Duftender Liguster lockt Insekten an

Der pflegeleichte Liguster ist ideal als schnell wachsende Hecke und lockt mit seinem süßen Duft Bienen und andere Bestäuber an

Tipp #2: Weißdorn – Blütenwolke im Frühling

Der Weißdorn liefert Nahrung für Insekten und Menschen

Der robuste Weißdorn ist übrigens auch für den Menschen schmackhaft: Blüten, Blätter und Früchte lassen sich zu Tee, Saft und Gelee verarbeiten.

Der Weißdorn (Crataegus) ist äußerst robust, anspruchslos und pflegeleicht. Selbst schwierige Bodenverhältnisse, Trockenheit und Hitze machen ihm kaum etwas aus. 

Von Mai bis Juni verwandelt sich der Weißdorn in eine üppige Blütenwolke und bietet Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ein wahres Festmahl. Neben Nektar sammeln die Bienen einen sehr hellen, fast weißen Pollen ein.

Tipp #3: Sauerdorn – clevere Bestäubung

Immergrüner Sauerdorn als besonders pflegeleichter Strauch

Der Sauerdorn gedeiht an sonnigen und halbschattigen Standorten und begeistert mit seinen leuchtend gelben Blütentrauben.

Die immergrüne und pflegeleichte Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris), auch Sauerdorn genannt, erreicht eine Höhe von bis zu 3 Metern. Von Mai bis Juni schmückt sie sich mit leuchtend gelben Blütentrauben an dicht belaubten Kurztrieben. 

Ihr einzigartiger Bestäubungsmechanismus sorgt dafür, dass Bienen und Schwebfliegen beim Nektarsammeln automatisch mit Blütenstaub bepudert werden: Wenn Insekten bei der Nektarernte die Staubblätter berühren, schließen sie sich und streifen den Blütenstaub ab. 

Tipp #4: Salweide – wichtiger Frühblüher

Als Frühblüher liefert die Salweide bereits im Frühling Nahrung

Bereits ab Anfang März sind die Weidenkätzchen der Salweide wichtige Lieferanten für Pollen und Nektar.

Die Salweide (Salix Caprea) ist ein wichtiger Frühblüher, der besonders beliebt bei frühfliegenden Wildbienen wie der Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) ist. Als eine der wichtigsten Nahrungsquellen im Vorfrühling hört man das emsige Summen der Bienen, wenn sie ab Anfang März um die Pflanze schwirren und Pollen und Nektar sammeln. 

Noch vor dem Laubaustrieb wachsen an der breiten Krone die typischen Weidenkätzchen. Sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen produzieren Nektar und locken Bestäuber an.

Tipp #5 Heimische Beerensträucher – Nutzpflanzen auch für Bienen

Nahrung für Menschen und Insekten

Heimische Beerensträucher liefern neben leckeren Früchten auch reichlich Nektar und Pollen für Bestäuber.

Heimische Beerensträucher wie Brombeeren, Johannisbeeren und Himbeeren bieten Bestäubern besonders im Frühling reichlich Nektar und Pollen. 

Besonders wertvoll sind die Schwarze Johannisbeere und die seltene Rauschbeere, die in Deutschland begrenzt verbreitet sind und auf der „Vorwarnliste“ für gefährdete Arten stehen. Auch Himbeeren und Preiselbeeren sind wertvolle Sträucher mit hohem Nektarwert.

Wichtig: Achte bei Brombeeren (Rubus fruticosus) auf den korrekten botanischen Namen, um invasive Arten wie die Armenische Brombeere (Rubus armeniacus) zu vermeiden.

Heidelbeeren bieten durch ihren dichten Wuchs Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für viele Insekten. Achtung auch hier auf die korrekte Bezeichnung (Vaccinium myrtillus), um Verwechslungen mit der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) zu vermeiden.

Tipp #6: Schlehe – wichtige Bienenweide

Schlehe als wichtiger Frühblüher

Die Schlehe blüht bereits ab dem Frühjahr und gehört damit zu den wichtigsten Bienenweiden.

Wärmeliebened und pflegeleicht – die dornige Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn oder Sauerpflaume genannt, zählt zu den ersten Sträuchern, die im Frühjahr blühen und somit zu den wichtigsten Bienenweiden. 

Ihre weißen, dicht sitzenden Blüten bieten von März bis Mai reichlich Nahrung für viele Insekten, insbesondere  Wild-, Sand- und Honigbienen, sowie Hummeln.

Tipp #7: Kornelkirsche – gelber Frühlingsbote

Farbenfrohe Vorboten des Frühlings

Die Kornelkirsche bietet Wildbienen und Hummeln eine ergiebige Blütenpracht in sonnengelber Farbe.

Gelb ist die Farbe des Frühlings, mit Forsythie und Kornelkirsche als farbenfrohen Vorboten. Während die Forsythie Bienen allerdings weder Pollen noch Nektar bietet, versorgt die Kornelkirsche (Cornus mas) Wildbienen, Hummeln und Honigbienen mit einem reichhaltigen Blütenbuffet und zählt zu den ersten Trachtpflanzen des Jahres.

Tipp #8: Heimische Wildrosen – bienenfreundliche Pollenspender

Duftende Pollenspender

Heimische Wildrosen sehen nicht nur hübsch aus, sondern halten reichlich Pollen für Bestäuber bereit.

Unsere etwa 30 heimischen Wildrosenarten gedeihen an Waldsäumen, in Hecken und Gebüschen. Die meisten Blüten verströmen einen angenehmen Duft und bieten in ihren Staubgefäßen reichlich Pollen.

Mit ihren fünf weit geöffneten Kronblättern sind sie besonders bienenfreundlich, da die Staubbeutel gut sichtbar sind. Besonders im Frühsommer sind Wildrosen für Bienen in der Stadt als Hauptpollenspender unentbehrlich.

Tipp #9: Gemeiner Efeu – wichtiger Spätblüher

Efeu als wichtiger Spätblüher

Damit Bienen und Insekten auch im Herbst genügend Nahrung finden, bildet der Efeu ab September unscheinbare, nektarreiche Blüten.

Der Gemeine Efeu (Hedera helix) ist der einzige Wurzelkletterer, der in Mitteleuropa heimisch ist. Seine unscheinbaren, grüngelben Blüten blühen ab September und enthalten viel Nektar. 

Wegen seiner späten Blütezeit ist er eine wichtige Nahrungsquelle für Honigbienen und andere Insekten, insbesondere für die Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae), die im Herbst aktiv wird. Allerdings benötigt der Efeu etwa acht bis zehn Jahre, um zur Blüte zu kommen.

Tipp #10: Gewöhnlicher Schneeball – prachtvolle Blütenschirme

Duftendes Blattschmuckgewächs

Die weißen Blütenschirme des Immergrünen Schneeballs ziehen mit ihrem Duft viele Insekten an.

Der Immergrüne Schneeball (Viburnum opulus) verströmt bei seiner Blütezeit zwischen Mai und August einen angenehmen Duft und ist besonders bei Bienen beliebt. Diese Pflanze gehört zur Familie der Geißblattgewächse und kommt in Auwäldern, an Bächen und Waldrändern vor.

Besonders seine großen, kugelförmigen, weißen Blütenschirme sind ein Magnet für Insekten. Wichtig ist aber auch hier, keine gezüchteten Sorten mit gefüllten Blüten, sondern solche mit ungefüllten Blüten zu kaufen!

Tipp #11: Echter Seidelbast – früher Nektarlieferant

Farbenfrohes Blütenmeer

Der Echte Seidelbast bildet bereits im Frühling wunderschöne Blüten, die rosa und purpurn sind.

Der Echte Seidelbast (Daphne mezereum) ist einzigartig unter den heimischen mitteleuropäischen Pflanzen: denn seine stark duftenden, nektarreichen und violett gefärbten Blüten wachsen direkt am Stamm.

Als Frühblüher bietet er zahlreichen Bienen und Insekten reichlich Nektar und ist eine wertvolle Nahrungsquelle. Obwohl vor allem Schmetterlinge für seine Bestäubung zuständig sind, dient er als gute Bienenweide, besonders in einem wilden Garten für Wildbienen.

Tipp #12: Gewöhnliches Pfaffenhütchen – nektarreiche Nahrungsquelle

Nahrung für Bienen, Vögel und Co.

Das Gewöhnlichen Pfaffenhütchen ist ein dekorativer Strauch, dessen unscheinbare Blüten wertvolle Nahrung für Bienen liefern.

Die Blüten des Gewöhnlichen Pfaffenhütchens (Euonymus europaeus) sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen. Besonders in Gärten ist das Gehölz wegen seiner auffälligen rot-pinken Herbstfärbung beliebt. 

Der dekorative Strauch bildet orangene, stark giftige Früchte. Diese machen das Pfaffenhütchen zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Vögel und kleine Säugetiere.