Die Honigbiene ist eigentlich ein Waldinsekt, das jedoch in den letzten Jahrzehnten nahezu komplett aus europäischen Wäldern verschwunden ist. Der Stadtbienen e.V. plant nun die Ansiedlung von 20 Honigbienenvölkern in Naturparks Brandenburgs.
Ein erster Schritt, um langfristig bedeutende Populationen an wilden Honigbienen in deutschen Schutzgebieten zu haben.
Dazu sammelt der Verein seit Juli 2021 Finanzmittel für den Start in 2022.

Die Ansiedlung eines Honigbienenvolkes im Wald
Langfristig wollen wir wilde Honigbienen in Schutzgebieten Europas wieder heimisch machen. Für das Jahr 2022 stehen folgende Schritte an.
1. Standort wählen
Zusammen mit Förster:innen und Waldbesitzer:innen wählen wir den richtigen Standort. Der Ort muss ausreichend Nahrung für die Bienen haben und genügend Platz zu anderen Völkern sicherstellen. Im Wald finden die Honigbienen ganzjährig Nahrung.
2. Baumhöhle anlegen
Wir schaffen Baumhöhlen, in der die Honigbienen natürlich nisten können. Wir legen sie schonend an, sodass der Baum weiter wachsen kann.
3. Honigbienenvolk ansiedeln
Im Frühjahr ist die natürliche Schwarmzeit der Bienen. Zwischen April bis Juni logieren wir das Bienenvolk in die angelegten Baumhöhle ein.
4. Beobachten und betreuen
Unsere Imker:innen vor Ort kümmern sich um jedes Honigbienenvolk. Alle notwendigen und vorgeschriebenen Maßnahmen werden durchgeführt. Das Projekt soll wissenschaftlich begleitet werden und Antworten zu Fragen bzgl. wild lebender Honigbienen liefern.

Die Ansiedlung eines Honigbienenvolkes im Wald kostet 2.500 Euro. Der Stadtbienen e.V. sammelt 50.000 Euro bis Ende 2021, um im nächsten Frühjahr 20 Völker ansiedeln zu können.

Johannes Weber
Gründer Stadtbienen e.V.
“Wir haben in Deutschland einiges erreicht für die Honigbienen, doch es gibt noch viel zu tun. In der nun angebrochenen UN-Dekade zur Renaturierung wollen wir die Honigbienen dort hin zurückbringen, wo sie auch ursprünglich lebten. Biodiversität in Wäldern zu fördern kommt auch Menschen und Städten zugute.”
Häufig gestellte Fragen
Unsere fachkundigen Imker:innen beobachten die Honigbienen über das gesamte Jahr hinweg. Sie greifen jedoch nicht in die natürliche Entwicklung der Bienenvölker ein. Sie führen nach Bedarf alle üblichen Maßnahmen durch, zum Beispiel auch eine Behandlung gegen die Varroamilbe. Ziel ist es in einigen Jahren die Honigbienen in Schutzgebieten unabhängig leben zu lassen, sodass sie sich frei entfalten können und die Betreuung auf ein Minimum sinkt.
Wir wollen, dass die Honigbienen wieder zu unseren Wäldern gehören. Die Ansiedlung geht von den Honigbienen aus, daher haben wir auch keinen Einfluss darauf, welche Völker sich ansiedeln werden. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es lokal angepasste und deshalb besonders resiliente Bienenvölker sind.
Unsere fachkundigen Imker:innen beobachten über das gesamte Jahr hinweg jedes Honigbienenvolk. Da die Bienenvölker als herrenlose Wildtiere unsere Nistmöglichkeiten aufsuchen, sind wir zu keiner aktiven Behandlung gegen die Varroamilbe verpflichtet.
Das ist eine der Fragen, die wir noch nicht genau beantworten können. Es gibt schlicht nicht genug beobachtete wilde Honigbienenvölker in Deutschland, sodass man auf Erfahrungswerte zurückgreifen könnte. Auch das ist ein Grund, warum wir das Projekt durchführen. Jedes Bienenvolk wird fachkundig betreut und beobachtet. Im Laufe der Zeit können wir so Erfahrung sammeln.
Das Schwärmen ist der natürliche Weg, wie Honigbienen sich vermehren. Teilt sich ein Volk und beginnt zu schwärmen, ist das ein gutes Zeichen, denn dann haben die Bienen ausreichend Nahrung gesammelt und sind vital. Wir arbeiten mit diesem natürlichen Schwarmtrieb. Die Nistmöglichkeiten, die wir schaffen, werden ausschließlich von herrenlosen Schwärmen besiedelt.
Ein Volk liegt bereits am Umweltzentrum Drei Eichen in der Märkischen Schweiz. Der Wald ist frei für Wanderer:innen zugänglich. Die im Jahr 2022 folgenden Bienenvölker werden an unterschiedlichen Orten Brandenburgs angesiedelt.
Wir nutzen nur ältere Bäume mit einer gewissen Mindestgröße. Der Eingriff ist gut verkraftbar für die Bäume. Sie wachsen danach normal weiter. Wilde Honigbienen nisten üblicherweise in Baumhölen, die bspw. vorher von Spechten geschaffen und genutzt wurden. Behausungen dieser Art gehören zur Natur dazu.
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Paul Hartmann
projektleiter
Wenn Sie sich für das Projekte Wilde Honigbienen interessieren, kontaktieren Sie bitte Paul Hartmann!
paul@stadtbienen.org
+49 176 73208661
Bildnachweis
1: Forstwald: Pixabay (CC0)
2: Honigbiene an Blüte: David Rasp via Wikimedia
3: Bienen an der Baumhöhle: Bilby via Wikimedia
4: Bienen laufen ein: Martin Stelter
5: Portrait von Johannes Weber: Marie Fröhlich
6: Presse: Marie Fröhlich