Früh-, Mittel- und Spätblüher mischen: In einem bienenfreundlichen Garten ist Vielfalt gefragt. Eine Kombination aus Blumen, die im Frühling, Sommer oder Spätsommer blühen ist optimal. Die Bienen finden das ganze Jahr über genug Nahrung, und der Gärtner freut sich auch im Herbst noch über die schönen Blüten.
Nektarreiche Blüten bevorzugen: Viele Züchtungen bieten nur wenig Nektar. Die Blüten von Wildformen und alte Sorten haben meistens mehr Nektar zu bieten als stark gezüchtete Blumen.
Bepflanzung vorab planen: Beim Kauf neuer Pflanzen sollte man sich nicht spontan für unbekannte Arten entscheiden, sondern vorab überlegen, welche Blumen, Stauden, Büsche oder Bäume nektarreich sind, wann sie blühen und welche Kombination sinnvoll ist.
Einheimische Arten bevorzugen: Die heimische Natur lässt sich in einem ökologisch angelegten Garten geschickt nachbilden. So werden nicht nur Bienen, sondern auch viele andere Tierarten angelockt.
Diese „Gartensünden“ sind in einem bienenfreundlichen Garten tabu
Pestizide: Auf Pflanzenschutzmittel verzichten! Denn diese können Bienen und andere Nützlinge schädigen.
Torfhaltige Pflanzerde: Beim Torfabbau werden Biotope zerstört. Dadurch wird der Lebensraum vieler seltener Wildbienen-Arten vernichtet.
Gefüllte Blüten: Gefüllte Blüten, wie zum Beispiel bestimmte Arten der Dahlien, Rosen oder Chrysanthemen, sind für Bienen ungeeignet. Wenn überhaupt noch Nektar gebildet wird, ist er durch die Fülle der Blüte für Insekten nicht mehr zu erreichen.
Zu häufiges Rasenmähen: Ein kurz gehaltener Rasen ist für Bienen eine Wüste. Unkraut und Klee ist für Bienen willkommene Extra-Nahrung. Deshalb gilt: Seltener Mähen!
Hecken ohne Blüten: Hecken wie Thuja liefern keinerlei Nahrung für Bienen. Besser sind blühende Naturhecken, die an warmen Tagen eifrig von zahlreichen Insektenarten umschwärmt werden.
Sind Nisthilfen für Wildbienen sinnvoll?
Wer Bienen aktiv schützen möchte, greift oft auf gekaufte Nisthilfen und sogenannte „Insektenhotels“ zurück. Jedoch raten Experten eher davon ab, da gerade die seltenen Wildbienenarten häufig in lehmigen oder sandigen Böden nisten. Einige Nisthilfen sind für Bienen sogar vollkommen ungeeignet.
Besser ist es… Nisthilfen selber zu bauen. Für Varianten mit Bohrlöchern sollte man Totholz (Hartholz, kein Weichholz!) verwenden. Tote Äste und Baumstämme kann man auch ganz einfach auf den Boden legen und abwarten, was sich dort ansiedelt.… offene, sandige Bodenstellen als Nistgelegenheit für Wildbienen anzubieten. Ebenfalls geeignet sind Kisten, gefüllt mit Lehm oder Löß (ohne Stroh).… hohle Pflanzenstängel (Schilf, Bambus, Knöterich) zu einem Bündel zusammenschnüren. Um als Nisthilfe zu dienen sollten diese auf einer Seite geschlossen sein (hinter den verdickten Knoten abschneiden). Das Bündel so befestigen, dass es bei Wind nicht hin und her schwingt.… markhaltige Stängel, zum Beispiel Himbeer-, Holunderzweige oder Distelstängel, in der Nähe von Blütenpflanzen in den Boden stecken.
Bienenweide: Das sind die besten Pflanzenarten für Bienen
Mit der richtigen Pflanzenauswahl werden nicht nur Bienen angelockt und mit Nahrung versorgt, der Garten steht auch von Frühjahr bis Herbst in voller Blüte. Der positive Nebeneffekt: Gemüse- und Obsterträge steigen, wenn die Pflanzen von verschiedenen Bienenarten bestäubt werden.Die folgenden Pflanzen eignen sich ideal für den bienenfreundlichen Garten.
Zierblumen und Stauden
Eine Kombination mittel-, früh- und spätblühender Blumen und Stauden schafft ein durchgängiges Nahrungsangebot für Bienen. Die folgenden Beispiele dienen nur als Anhaltspunkte. Die Blütezeitpunkte können abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat und von der genauen Pflanzenart variieren.
Nektarreiche Frühblüher: Blaukissen, Buschwindröschen, Traubenhyazinthe, Lerchensporn, Leberblümchen, Lungenkraut, Wildtulpen.Unter Hecken, Büschen und Bäumen machen sich besonders gut: Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokus, Blaustern oder Winterling.
Sommerblumen (Blüten im späteren Frühjahr und Sommer): Einheimische Pflanzen wie Akelei, Rittersporn, Schafgarbe oder Natternkopf locken unterschiedliche Hummel- und Wildbienenarten an. Besonders nektarreich und bei Bienen beliebt ist Phacelia (Bienenfreund).Weitere nektarreiche Sommerblumen, die gern von Bienen angeflogen werden: Goldgarbe (Gelbe Schafgarbe), Mutterkraut, Sandglöckchen, Kornblume, Sommerazalee, Beinwell, Echinacea (roter Sonnehut), Edel- und Kugeldisteln, Garten-Resede, Malve, Fetthenne (Sedum, Mauerpfeffer), Katzenminze, Cosmea (Schmuckkörbchen).
Spätblüher (Blüten bis in den späten Herbst hinein): Efeu (blüht erst, wenn die Planze mindestens acht Jahre als ist), Goldrute, Herbstanemone, Dahlien (mit ungefüllten Blüten), Tagetes, Ringelblume, Sonnenblume, Herbst-Astern, Taubnesseln, Römische Kamille, Margerite, Gelber Sonnenhut (Rudbeckia).
Hecken und Sträucher
Wer sowieso eine Hecke pflanzt, kann dabei den Sichtschutz mit einem Nahrungsangebot für Bienen verbinden. Bienen und viele andere Gartentiere lieben vor allem gemischte Blütenhecken mit einheimischen Pflanzen.
Eine besonders gute Bienenweide ist die früh blühende Kornelkirsche (Cornus mas), die auch essbare Beeren trägt. Eingriffeliger und Zweigriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna und Crataegus laevigata) bieten Futter für Bienen, zahlreiche Raupen und viele Vogelarten. Heckenrosen / Wildrosen (Rosa sp.) blühen von Frühjahr bis Frühsommer, danach bilden sie ihre vitaminreichen Früchte (Hagebutten).
Weitere Sträucher, die als Bienenweide dienen: Wildäpfel und Wildbirnen, Johannisbeere (rot und schwarz), Brombeere, Berberitze, Salweide, Liguster, Wolliger und Gemeiner Schneeball (Arten mit ungefüllten Blüten wählen), Kreuzdorn, Schwarzer Holunder und der spät blühende Faulbaum.
Bäume
Auch Bäume können für Bienen wertvollen Nektar liefern. Zwar kein einheimisches Gewächs, aber besonders beliebt bei vielen Insekten: Der Bienenbaum (Euodia), der in der wichtigen, kargen Zeit von August bis Oktober Hummeln und Bienen mit Pollen und Nektar versorgt. Weitere bienenfreundliche Baumarten: Salweide (Frühblüher), viele Obstbäume (Apfel, Wildkirsche), Traubenkirsche, Ahorn, Linde, Robinie, Kastanie, Eberesche, Ahorn und Trompetenbaum.
Gemüse und Kräuter
Gemüsesorten mit bienenfreundlichen Blüten sind zum Beispiel Kürbis, Zucchini, Ackerbohne und Feuerbohne.
Wer Gemüse anbaut, sollte Zwiebel, Lauch, Brokkoli, Chicorée oder Spargel nicht komplett vor der Blüte abernten, sondern einige Exemplare blühen lassen. Das liefert nicht nur Nahrung für Bienen, sondern oft auch erstaunlich hübsche Blüten, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt. Auch ein Großteil der Küchenkräuter wird zur Blütezeit sehr gerne von Wildbienen und Bienen besucht. Hier gilt ebenfalls: Nur einen Teil abernten, den Rest blühen lassen. Geeignet sind Doldenblütler (Dill, Liebstöckel, Petersilie), mediterrane Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano, Salbei) und als Geheimtipp der Bienenmagnet Borretsch. Auch die Blüten von Zitronenmelisse, Minze, Lavendel, Kapuzinerkresse und Bohnenkraut werden gerne von Bienen besucht.
Weitere Tipps für bienenfreundliche Gemüsebeete:
- Statt mit Steinen oder Zäunen kann man mit Thymian oder Lavendel hübsche, blühende Beetumrandungen schaffen.
- Zur Düngung können Pflanzen wie Tagetes, Inkarnatklee oder Phacelia verwendet werden. Sie ziehen zunächst während der Blüte viele Bienenarten an und werten später als Gründünger den Boden auf.
- Lücken im Beet, die nach der Ernte entstehen, kann man mit einjährigen Blüten wie Tagetes, Ringelblume oder Zinnien auffüllen.