Brutfreiheit und Oxalsäurebehandlung

Die Oxalsäurebehandlung stellt eine weitere Behandlung gegen die Varroamilbe dar, die im Winter durchgeführt wird. Durch diese Behandlung kann eine Restentmilbung stattfinden, die deinem Bienenvolk einen guten Start ins neue Jahr ermöglicht.

Die Oxalsäurebehandlung

Erster Schritt: Befallskontrolle im Winter

Bevor du dein Bienenvolk gegen die Varroamilbe behandelst, musst du überprüfen, ob eine Behandlung überhaupt notwendig ist. So vermeidest du eine unnötige Belastung deines Bienenvolkes durch den Säureeinsatz.

Durch den Boden in der BienenBox kann der Varroamilbenbefall leicht abgeschätzt werden. Dazu wird der Boden gesäubert und nach frühestens drei (besser fünf bis sieben) Tagen wieder herausgezogen. Es soll nun die Zahl der fallenden Varroamilben pro Tag herausgefunden werden. Dazu werden alle auf dem Boden liegenden Varroamilben gezählt und durch die Messtage dividiert. Du solltest dein Bienenvolk schon dann behandeln, wenn pro Tag mehr als 0,5 Varroamilben fallen! Diese Schwelle ist deutlich niedriger als im Sommer.

Nahaufnahme einer Varroamilbe

Nahaufnahme einer Varroamilbe auf der Gemüllwindel

Voraussetzung: Brutfreiheit

Die Oxalsäurebehandlung sollte nur im brutfreien Zustand des Bienenvolkes durchgeführt werden. Die Brutfreiheit tritt normalerweise drei Wochen nach den ersten Nachtfrösten ein, was meistens im Zeitraum von Mitte November bis spätestens Ende Dezember liegt. Die Brutfreiheit kannst du auch am Gemüll auf deinem Boden erkennen. Dafür schiebst du den Boden in die BienenBox und wartest ca. eine Woche ab. Dann ziehst du den Boden heraus und kontrollierst das Gemüll.

Was siehst du? Wenn dein Volk noch nicht brutfrei ist, findest du…

  • ausgeschwitzte und verlorene Wachsplättchen
  • abgeschrotetes, braunes Verdecklungsmaterial
  • helle Milben
  • verlorene Eier
Boden der BienenBox im Winter (nicht brutfrei)

Boden der BienenBox im Winter (nicht brutfrei)

Wenn dein Volk brutfrei ist, findest du…

  • ausschließlich dunkle Milben auf dem Boden
  • keine Wachsplättchen
  • weiße Bienenteile (herausgerissene Restbrut)
  • kein Pollen

Es bietet sich an, den ersten Nachtfrost im Kalender zu markieren und drei Wochen später die Oxalsäurebehandlung durchzuführen. Eine weitere Methode ist eine Sichtkontrolle durch das Ziehen einzelner Rähmchen. Hierbei kannst du direkt nachschauen, ob deine Bienen noch verdeckelte Brutzellen haben oder nicht. Die Außentemperatur sollte bei deiner geplanten Behandlung zwischen 2°C und 8°C liegen. Beobachte im genannten Zeitraum (Mitte November bis Ende Dezember) das Wetter und wähle für die Behandlung einen Tag mit entsprechender Temperatur, ohne Regen bzw. Schnee. Deine Bienen sollten einen zusammengezogenen Bienensitz (Wintertraube) haben, der die Behandlung erleichtert sowie für den Behandlungserfolg sehr förderlich ist.

Eine Anleitung zur Oxalsäurebehandlung (Träufelmethode) und zur Milchsäurebehandlung findest du ebenso wie eine Einführung in die Oxalsäureverdampfung im Stadtbienen-Blog:

So geht’s weiter im Bienenjahr:

Winterkontrolle